Warum ich nicht mehr auf Social Media bin

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Warum ich nicht mehr auf Social Media bin – 3 persönliche Gründe (plus ein beruflicher)

Lange war ich täglich auf Social Media – beruflich wie privat. Es war fast selbstverständlich, dort präsent zu sein. Irgendwann aber wurde aus dieser Selbstverständlichkeit eine innere Unruhe, ein ständiger Druck, der mir mehr Energie raubte, als ich wahrhaben wollte. Seit knapp 3 Jahren bin ich nicht mehr dort aktiv – und ich vermisse nichts. Hier sind meine drei wichtigsten Gründe – und ein beruflicher, der oft überrascht:

1. Dauerhafte Ablenkung

Selbst mit ausgeschalteten Push-Nachrichten blieb es schwierig, fokussiert zu bleiben. Social Media funktioniert wie ein Magnet: Ein kurzer Check am Morgen, ein Blick in der Mittagspause – und plötzlich war wieder wertvolle Zeit vergangen. Ich war gedanklich oft nicht da, wo ich eigentlich sein wollte – bei meiner Arbeit, bei meiner Familie, bei mir.

2. Ständige Reizüberflutung – und das Gefühl, nie zur Ruhe zu kommen

Social Media bedeutet: Dauerbeschallung. Ein endloser Strom an Bildern, Videos, Kommentaren, Meinungen, Aufrufen, Ratschlägen. Mal laut, mal leise, aber immer präsent.

Es gab kaum einen Moment, in dem mein Nervensystem wirklich zur Ruhe kommen konnte. Und auch wenn ich dachte, dass ich persönlich wenig auf Social Media unterwegs war - ich war innerlich zerrissen: zwischen Inspiration und Überforderung, zwischen Nähe und Übergriff, zwischen Mitgefühl (gerade als Administratorin einer großen Facebookgruppe) und Erschöpfung. Oft fühlte ich mich danach leer, reizüberflutet, und irgendwie ungenügend – obwohl ich "nur kurz" online war.

Diese ständige Überstimulation hat mich innerlich unruhig gemacht, selbst in eigentlich stillen Momenten. Mein Geist war selten ganz bei mir – immer schien noch etwas zu laufen, etwas auf mich zu warten. Vielleicht kennst du das von dir?

3. Der Druck, ständig zu reagieren – und präsent zu sein, auch wenn ich es nicht bin

Likes geben, Stories anschauen, Nachrichten beantworten, posten, kommentieren, verlinken. Es fühlte sich an, wie ein nie endender Strom von Mikroverpflichtungen. Ich war mehr mit Reagieren beschäftigt als mit wirklichem Sein. Gleichzeitig muss man sich präsentieren und aktiv sein und als eher introvertierter Mensch kostet das oftmals Überwindung.

Selbst das, was sich nach außen wie kreative Freiheit anfühlte, war für mich oft verbunden mit dem inneren Zwang, "sichtbar bleiben zu müssen". Und das widerspricht zutiefst meiner Vorstellung von echter Verbindung.

Auch das große Ganze hat sich verändert

Was mich zusätzlich schon vor Jahren bestärkt hat, Social Media den Rücken zu kehren, ist der Blick auf die allgemeine Entwicklung vieler Plattformen: Algorithmen, die Extreme bevorzugen. Propaganda, Desinformation, Fake News, Hasskommentare – all das ist längst keine Randerscheinung mehr. 

Der Ton ist rauer geworden, die Grautöne verschwinden, differenzierte Stimmen gehen oft unter. Ich habe gemerkt: Ich möchte nicht Teil eines Systems sein, das so viele spaltet und gegeneinander aufbringt – auch wenn ich selbst "nur still mitlese".

Und ja – auch als Unternehmerin geht’s ganz ohne (Un)-Social Media

Ich biete Bildungsangebote an und begleite Familien in persönlichen Entwicklungsprozessen – ganz ohne Instagram, Facebook & Co. (Btw: Social Media und Medienkonsum sind auch im Familienalltag große Sorgenbringer!).

Und: Es funktioniert. Die richtigen Menschen finden trotzdem zu mir – über persönliche Empfehlungen, meine Website, Newsletter, gute Gespräche und vielleicht auch den leisen Ruf, den authentische Arbeit oft auslöst.

Weniger Lärm. Mehr Klarheit. Mehr echtes Leben.
Das ist mein Weg – für mich persönlich, und auch als Unternehmerin.


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